Elisaveta Braslavskaja (*1997) studierte an der Frankfurter Städelschule, wo sie im Sommer 2023 ihren Abschluss machte. Der Titel der Ausstellung "Blick in den Hof" bezieht sich auf eine Fotografie von Braslavskajas Großmutter, die mit einer analogen Kamera aufgenommen wurde. Die Künstlerin kombiniert Bilder aus ihrem persönlichen Archiv, Materialien und Techniken aus scheinbar unterschiedlichen Kontexten.
Braslavskaja
beschäftigt sich mit den Themen Schmuck und Zierde, das Motiv des
Akanthus-Blatts taucht häufig als Ornament auf. Bunte Stickereien
treffen dabei auf filigrane Siebdrucke und Aquarelle, welche lediglich
durch die verwendeten Fäden zusammengehalten werden. „Ornamente wurden
in der Kunst lange Zeit kritisiert“, erzählt die Studentin. In den
Kulturen ihrer Eltern, der russischen und der iranischen, spielten die
scheinbar überflüssigen Dekorationselemente jedoch eine wichtige Rolle.
Das habe sie dazu bewegt, sich genauer mit ihnen auseinanderzusetzen und
mit Hilfe traditioneller Techniken eigene, zweckentfremdete Ornamente
zu erschaffen.
Die ornamentalen und floralen Stickereien, die von der persischen
Miniaturmalerei inspiriert sind, verweben zweidimensionale Schichten zu
skulpturalen Objekten. In der Ausstellung werden fünf großformatige,
schwarz-weiße Siebdrucke auf handgeschöpftem Papier gezeigt, die von der
Künstlerin bestickt wurden.
