Die 25-minütige Videoinstallation "Im Fluß der Dinge" des Frankfurter Künstlers Ahmad Rafi wird in einem 5 x 5 x 3 Meter großen Kubus auf dem Vorplatz des Historischen Museums während der Öffnungszeiten im Loop gezeigt. Die Idee dieser filmischen Arbeit ist autobiografisch inspiriert und trifft metaphorisch zeit- und raumübergreifen eine universale Aussage über Migration als ein immer dagewesenes Phänomen in der Menschheitsgeschichte.
Migration gehört seit über 20 Jahren zu den gesellschaftlichen Themen, die im Fokus des Historischen Museums Frankfurt stehen. 2004 wurde noch im alten Betonbau die Dauerausstellung „Von Fremden zu Frankfurtern“ eröffnet, in der es um Zuwanderung und Zusammenleben, um Gastarbeiter*innen ebenso wie um Geflüchtete ging. Persönliche Erinnerungsstücke und Interviews mit Zeitzeug*innen sowie die Aktivitäten von Vereinen wurden vorgestellt. Begleitend fanden Ausstellungen mit wechselnden Künstler*innen, Lesungen und Diskussionsabende statt.
Auch die Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ im 2017 eröffneten
Neubau des Museums greift die unterschiedlichen Formen der Migration
immer wieder auf: in der Porträtwand „Frankfurter Gesichter“, in den
„Frankfurter Lebensläufen“ und in Vereinskästen wie im „Auf und ab“ der
Geldstadt Frankfurt sowie in der Abteilung „Kommunikation“ der Weltstadt
Frankfurt.
Vor allem das Stadtlabor hat sich in Ausstellungen wie „Kein Leben von
der Stange. Geschichten von Arbeit, Migration und Familie“ (9.11.2019
bis 5.4.2020) oder “Sammlungs-Check. Migration partizipativ sammeln“
(18.10.2017 bis 7.2.2018) dem Thema der Teilhabe der verschiedenen
gesellschaftlichen Gruppen verschrieben, die hier zusammenkommen, um
gemeinsam aktuelle Themen zu erarbeiten und der Öffentlichkeit zu
präsentieren. Seit 2018 wird das Historische Museum Frankfurt durch das
Förderprogramm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der
Kulturstiftung des Bundes mit einer eigenen Kurator*innenstelle für
Diversität und Migration unterstützt. Dauer- und Sonderausstellungen
werden so auch unter diesem Gesichtspunkt kritisch begleitet und
kommentiert.
Das Historische Museum freut sich daher, auf dem Museumplatz allgemein zugänglich die Installation des Künstlers Ahmad Rafi „Im Fluss der Dinge“ zeigen zu können, die auf metaphorische Weise das weltweit aktuelle Thema der Migration spiegelt.