Emmilou Rößling arbeitet an der Schnittstelle von Choreografie und bildender Kunst. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen der Repräsentation und Wahrnehmung, wobei sie oft verschiedene Formen der Camouflage anstrebt und verschiedene Medien verwendet, darunter Tanz, Performance, Textilien und Skulpturen. Im Saasfee Pavillon ist am 30. Juni um 20 Uhr eine Performance der Künstlerin zu sehen. Weitere Vorstellungen folgen.
Nach einer Phase des Übergangs, in der sich Körper
zunehmend voneinander entfernt haben, ist das Bedürfnis nach Nähe und
ankommen – im zwischenmenschlichen Umgang, im eigenen Körper,
in der Gegenwart – größer denn je. Wenn aber eine Rückkehr zu
bekannten Gewohnheiten nicht möglich scheint, wie verorten wir uns dann
neu in diesem seltsam vertrauten System?
Die vier teilnehmenden Künstlerinnen setzen sich in ihren Performances
auf unterschiedliche Weise mit diesem Thema auseinander: Während Emmilou
Rößling in ihrem Solo verschiedene Modalitäten und Qualitäten des seins
und der Abstraktion im Tanz durchläuft, beschäftigt sich die von Carla
Vollmers choreografierte Gruppenperformance mit der Rolle individueller
Systeme und Routinen im Kontext unserer Gesellschaft. Einen analytischen
Ansatz verfolgt Tamara Goehringer in ihrer sprachlichen
Auseinandersetzung mit den Schriften des französischen Philosophen
Étienne Souriau, in der sie sich auf die Suche nach dem Wesen der
Existenz begibt. Samantha Bohatsch hingegen verwischt zeitliche Grenzen
und fragt in einer Leseperformance, wie das gegenwärtige und vergangene
soziale Umfeld den Menschen prägt.