Für die Bibliothek der Generationen haben drei koreanisch-deutsche Ehepaare ihre Erinnerungen festgehalten. Die Bibliothek der Generationen in Kooperation mit dem DOMiD (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V.) widmet sich einem übersehenen Kapitel der Geschichte.
Im Juni 1966 landete Yang Ja Sho in
Frankfurt am Main. Sie war 22 Jahre alt, hochqualifiziert als
Krankenschwester und – sie hatte einen Traum: der Mutter einen Fernseher
kaufen! In Deutschland sollte dies mit nur zwei Monatsgehältern möglich
sein, so versprach eine Zeitungsanzeige.
1966 hatte der Mainzer Kinderarzt Dr. Sukil Lee eine Privatinitiative
gegen den Pflegenotstand in Krankenhäusern gestartet und viele
südkoreanische Krankenschwestern ins Rhein-Main-Gebiet geholt. Bis in
die 1970er Jahre kamen so mehr als 11.000 koreanische Krankenschwestern
in die Bundesrepublik – eine immer noch kaum bekannte Facette der
Arbeitsmigration von Frauen.
Für die Bibliothek der Generationen haben drei koreanisch-deutsche
Ehepaare Erinnerungen festgehalten: Werner Blau schreibt aus der
Perspektive eines deutschen Ehemanns, Yang Ja Sho-Heinrich teilt ihre
koreanisch-deutsche Lebensgeschichte und Hartmut Lange wirft
Schlaglichter auf Unterschiede in Geschichte und Kultur sowie auf
Schwierigkeiten des Koreanisch-Lernens.

Den Abend eröffnet Dr. Heike Berner von der Universität Köln mit einem Impulsvortrag zur deutsch-koreanischen Einwanderungsgeschichte in die Bundesrepublik. Anschließend stellen die Ehepaare Blau, Sho-Heinrich und Lange ihre Beiträge für die Bibliothek der Generationen vor und erzählen von ihrem deutsch-koreanischen Alltag in Frankfurt.
