Die stille Schönheit vergänglicher Dinge, die ab dem 17. Jahrhundert zum eigenständigen Motiv wird, spiegelt die Lebenseinstellung des barocken Menschen, für den der Tod sehr gegenwärtig ist. Zugleich entfalten die gemalten Stillleben eine Gegenwelt, die Welt der Kunst. Die Bilder feiern das Diesseits. Ihre Inszenierungen durch die malerischen Mittel wächst über die dem Motiv dienende Funktion hinaus und wird zum eigentlichen Bildthema. Doch wie sieht es mit dem Stillleben in der Gegenwartskunst aus? Und welche Rolle spielen - auch soziale - Medien?
Die zeitgenössische Kunst bietet erstaunlich viele
arrangierte und inszenierte Objekte, Blumen und Lebensmittel; und der
Bezug auf das klassische Stillleben mäandert, mal unterschwellig mal
explizit, wie ein roter Faden durch die künstlerischen Positionen. Die
verhandelten Themen sind dabei aktuell: Die Kunstwerke befragen unser
Verhältnis zum Alltag, zur Natur und zu unserem Konsumverhalten.
Die Ausstellung streift auch den neuesten Trend des „Food Porn“, das
Fotografieren und Teilen des eigenen Essens auf Social Media Kanälen.
Wie im klassischen Stillleben geht es letztlich auch hier um Schönheit
und das Verhältnis der Produzierenden zu den dargestellten
Dingen.