Zum Abschluss des Förderprogramms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes laden die Agentinnen für Diversität Puneh Henning und Ismahan Wayah zu Führung und Diskussion ins HMF ein: Führungen durch die Interventionsspur „Blickwechsel – dem Rassismus auf der Spur“ und das biografische Kabinett „Schwarz und Deutschsein – ein Widerspruch?“ mit anschließender Podiumsdiskussion im Leopold-Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt.
Plurale
Erinnerungskulturen in der postmigrantischen Stadtgesellschaft
Zum Abschluss des Förderprogramms „360° – Fonds für Kulturen der neuen
Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes laden die Agentinnen
für Diversität Puneh Henning und Ismahan Wayah zu Führung und Diskussion
ins HMF ein.
Frankfurt ist eine hochdiverse Stadtgesellschaft, dennoch sind Geschichten und Perspektiven von Menschen mit Migrationsgeschichten immer noch kein selbstverständlicher Teil der kollektiven Erinnerung. Museen stehen in der Verantwortung, kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen und zu fördern. Seit 2018 nimmt das Historische Museum Frankfurt am bundesweiten Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes teil. Ziel des Programms ist, die beteiligten Kulturinstitutionen bei Diversifizierungsprozessen in den Bereichen Personal, Publikum und Programm zu unterstützen. In den letzten vier Jahren hat das Museumsteam des HMF in einem diversitätsorientierten Öffnungsprozess seine Haltung, Arbeitsweisen und Inhalte hinterfragt. Ziel ist es, Zugänge für unterschiedliche Gruppen zu schaffen und ein vielseitiges und gesellschaftsrelevantes Programm zu ermöglichen. Diese Arbeit ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen und bedarf langfristiger Verankerungen.
Die Interventionsspur „Blickwechsel – dem Rassismus auf der
Spur“ als Abschlussprojekt des „360 Grad“-Projektes ist deshalb seit
Ende April dieses Jahres fester Bestandteil der Dauerausstellungen im
Historischen Museum. Diese Spur fügt ausgewählten Exponaten kritische
Betrachtungen und neue Perspektiven hinzu, indem sie durch Arbeiten von
Künstler*innen kommentiert, verändert und ergänzt werden.
Beide Agentinnen für Diversität, Puneh Henning und Ismahan Wayah, laden
am 21. Mai um 15.30 Uhr zur Führung durch zwei Ausstellungsprojekte im
HMF ein: Dem Rundgang durch die
Interventionsspur „Blickwechsel – dem Rassismus auf der Spur“ folgt eine
Besichtigung des biografischen Kabinetts zu Theodor Wonja Michel
„Schwarz und Deutschsein – ein Widerspruch?“. Das Kabinett, seit
November 2021 in der Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ im HMF zu sehen, präsentiert vier Stationen im
Leben eines der wenigen Schwarzen deutschen NS-Zeitzeugen: Kindheit,
Krieg, Bildung und Schwarzes deutsches Erinnern.
Im Anschluss laden die Veranstalterinnen zur Podiumsdiskussion ein. Unter dem Titel „Plurale Erinnerungskulturen in der postmigrantischen Gesellschaft“ nehmen Expert*innen zu den Prozessen und Projekten des HMF Stellung. Diskutiert und reflektiert werden Fragen zur Veränderung der Frankfurter Stadtgesellschaft und des aktuellen Stands zum Thema Diversität: Was wurde bisher erreicht? Und was nicht? Es nehmen teil: Eric Otieno (Kulturkritiker und Politikwissenschaftler), Pardis Mohadessi (Mitarbeiterin beim Amt für multikulturelle Angelegenheiten, zuständig für „Gesellschaftliche Vermittlung und Projekte“) und Xinan Pandan, (Künstler*in).

