Was macht es mit Menschen, wenn sie emigrieren (müssen)? Ein Dissident, der eine Zeitlang im deutschen Exil lebte, behauptete etwa, dass „Menschen emigrieren, aber nicht ihre Seelen". Diesem Paradox spürt der in Rumänien geborene Lyriker Alexandru Bulucz nach, der als Dreizehnjähriger sein Geburtsland verließ.
In “Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen” geht es um einen Exilanten, der vor vielen Jahren aus einem untergegangenen Staat auswanderte und nie ankam, keine neue Heimat finden konnte. In seinem Verlustschmerz lehnt der Erzähler eine Heilung seiner Seele ab.
Neben dem Prosatext wird Alexandru Bulucz auch neue Gedichte vorstellen. Alexandru Bulucz ist freischaffender Autor, Übersetzer, Kritiker und Herausgeber. Für seine Lyrik wurde er u. a. mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis des Literarischen März (2019) ausgezeichnet, für seine Prosa mit dem Deutschlandfunk-Preis des Bachmannwettbewerbs (2022). Er lebt und arbeitet in Berlin.