Die Referentin Julia Ketterer vom Literaturhaus Frankfurt stellt das Werk des japanischen Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro vor. Der Roman spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Kinder genetisch verändert werden und in sozialer Isolation von ihren Altersgenossen aufwachsen. Als Gefährten dienen ihnen sogenannte „künstliche Freunde“, Androiden in Kindergestalt. Die Erzählerin des Romans ist Klara, eine solche künstliche Intelligenz, die das Leben der Menschen beobachtet und sich zu erklären versucht.
Klara ist eine künstliche
Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem
Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus
beobachtet sie, studiert das Verhalten der Leute und hofft, bald von
einem jungen Menschen ausgewählt zu werden. Als ein Mädchen sie
schließlich mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass
sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben
sollte.
Ein beeindruckendes, berührendes Buch um eine unvergessliche Erzählerin,
deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es
heißt zu lieben.
Kazuo Ishiguro, geb. 1954 in Nagasaki, kam 1960 nach London, wo er Englisch und Philosophie studierte. 1995 wurde ihm der Cheltenham Prize verliehen und 2006 der Belletristikpreis der “Zeit”. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 28 Sprachen übersetzt. Der Autor lebt mit Frau und Kind in London. 2006 erhält er den Corine-Preis.
Kazuo Ishiguro