„Klaus Traube. Child survivor. Atommanager. Umschalter. Bon vivant“ ist die Lebensgeschichte eines beindruckenden Menschen der Zeitgeschichte dieses Landes, die über Selbstzeugnisse erzählt wird. Klaus Traube hat die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte durchlebt. Nazizeit, Judenverfolgung, Nachkriegszeit, Studentenbewegung und die Energiepolitik Deutschlands.
Klaus
Traube war ein Mensch der Künste und Lebenskünstler zugleich. Als
Naturwissenschaftler promovierte im Fachbereich Thermodynamik. Mit dem
Einstieg der Bundesrepublik in die zivile Nutzung der Atomenergie stieg
er zum leitenden Manager der Atomindustrie auf. Mitte der 1970er Jahre
wurde er Ziel eines Lauschangriffes durch den Verfassungsschutz, wegen
einer vermuteten Nähe zur Roten Armee Fraktion, die sich als unwahr
herausstellte. Die rechtswidrige staatliche Abhörung wurde vom Spiegel
aufgedeckt, und die Affäre löste eine Regierungskrise mit Rücktritt des
Bundesinnenministers aus.
Ab den 1980er Jahre wechselte Traube zum Verfechter erneuerbarer
Energiequellen. Er wurde zum öffentlichen Vorkämpfer der
Anti-Atom-Politik Bewegung, veröffentlichte zahlreiche Gutachten und
wissenschaftliche Artikel und wurde energiepolitischer Sprecher des
BUND (Bund für Umwelt- und
Naturschutz Deutschland).