Am 6. Dezember stellt die Bielefelder Historikerin Christina Morina ihr jüngstes Buch „Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“ vor. Das Historische Museum lädt im Rahmen der Reihe „Geschichte Jetzt!“ zum Mitdiskutieren über Geschichte und Gegenwart der Demokratie in Ost- und Westdeutschland ein.
Die Veranstaltungsreihe „Geschichte Jetzt!“ widmet
sich am 6. Dezember der deutschen Demokratiegeschichte im Zeichen der
Ost-West-Debatte: Christina Morina stellt ihr neues Buch „Tausend
Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“
vor.
Die Autorin studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Journalistik
an den Universitäten Leipzig, Ohio und Maryland (USA) und wurde 2007 mit einer Arbeit über
den Krieg gegen die Sowjetunion in der deutsch-deutschen
Erinnerungskultur promoviert. Seit 2019 hat sie an der Universität
Bielefeld eine Professur für Allgemeine Geschichte unter besonderer
Berücksichtigung der Zeitgeschichte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind
u.a. Gesellschafts- und Erinnerungsgeschichte des Nationalsozialismus,
politische Kulturgeschichte des geteilten und wiedervereinigten
Deutschlands, Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis. Ihr Ansatz ist,
mit Klischees über West- und Ostdeutsche aufzuräumen und auf die –
jahrhundertelang gemeinsame – obrigkeitsstaatliche Prägung der Deutschen
ebenso hinzuweisen wie auf ihre demokratischen Aufbrüche. Anhand bisher
unerforschter Selbstzeugnisse – Bürgerbriefe, Petitionen, Flugblätter –
zeigt ihr neues Buch Selbstverständnis und Demokratievorstellungen der
Bürgerschaft in Ost und West seit den 1980er Jahren auf. Dabei werden
die Grenzen des westdeutschen Verfassungspatriotismus ebenso offenbart
wie die Vielfalt der politischen Zwangspartizipation (bis 1989) in
Ostdeutschland.
Im Anschluss an die Lesung ist Gelegenheit, über diese Entwicklungen und
ihre Auswirkungen auf die gegenwärtige Lage der Demokratie in
Deutschland zu diskutieren. Die Moderation der Veranstaltung hat Prof.
Dr. Christoph Cornelißen, Professor für Neuere und Neueste Geschichte am
Historischen Seminar der Goethe-Universität.