Was bedeutet es für Heranwachsende in einem totalitären System groß zu werden, das sich bereits im Niedergang befindet? Wie prägt das Leben in einem repressiven Staat den Alltag und das Familienleben? Und was passiert, wenn dieses Regime zusammenbricht – für diejenigen, die ihm treu waren, aber auch für diejenigen, die sich als Systemgegner:innen verstanden?
Auf ganz unterschiedliche Weise geben die
Romane von Anne Rabe und Grit Lemke Antworten: Grit Lemkes
dokumentarischer Roman “Kinder von Hoy” bleibt ganz
nah an den Protagonist:innen, die immer wieder selbst zu Wort kommen.
Damit vermittelt sich nicht nur ein plastisches Bild des DDR-Vorzeigeprojekts Hoyerswerda, sondern
auch die chaotischen und gewaltvollen Erfahrungen der Wendezeit. Anne
Rabe zeigt in ihrem Roman “Die Möglichkeit von
Glück” (Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023) auf
beklemmende Weise, wie sich Repression und Gewalt in der Familie
fortsetzen.
Katharina Teutsch bringt die beiden Autorinnen ins Gespräch.