Der Rapper und Schauspieler Afrob wurde in Italien geboren und kam im Alter von drei Monaten nach Deutschland. 1994 startete seine Rap-Karriere als Feature-Artist für befreundete Crews, wie die Massiven Töne, Freundeskreis (FK) und die Berliner Spezializtz. Afrob führte seinen musikalischen Werdegang innerhalb der Stuttgarter Posse „Die Kolchose“, „FK Allstars“ (u. a. mit Max Herre, Joy Denalane, Gentleman und Sékou) und bei den „Brothers Keepers“ fort. Eine enge Freundschaft verbindet ihn zudem mit dem Rapmusiker Samy Deluxe, an dessen Soloalben er sich beteiligte und mit dem er auch das Projekt „ASD“ gründete. Seit 1999 veröffentlicht Afrob regelmäßig. Im Oktober kommt er für ein Konzert nach Frankfurt am Main.
Er war 1999 der Shootingstar der deutschen Hip
Hop-Szene schlechthin. Die erste Auskopplung aus seinem Debütalbum
“Reimemonster”, eine Kollaboration mit Superpothead
Ferris MC, schoss gleich in die deutschen Charts und wurde zur Hip
Hop-Hymne des Jahres ’99. Aber auch Afrob kam zu dem Ding
nicht wie die Jungfrau zum Kind, wie er auf seiner neuen Platte meint.
Angefangen hat der 1979 in Italien als Robert Zemichiel zur Welt
gekommene Afrob mit diversen Hip Hop-Jams und Auftritten mit den
Massiven Tönen, MC Rene, David P. (Main Concept), Spex oder Blumentopf.
Dies alles geschah im Jahre ’94, doch bis zu seinem
Albumrelese 1999 war er noch lange als Feature-Artist unter anderem auf
den Alben seiner Kolchmob-Kollegen aus Stuttgart zu hören. 1998
bereicherte Afrob mit dem damals noch als White-Label-Track erschienenen
“Prime Time” die damalige Popkomm. Kurz darauf fing
er an, mit seinen Kopfnicker-Kollegen und Produzenten Wasi(Massive
Töne), Tommy W. (FK, Skills En Masse), Thomilla (Hausmarke,
Turntablerocker) sowie Don Phillipe und DJ Friction vom Freundeskreis an
seinem Album zu basteln. Er holte sich diverse Gäste ins Studio, so
auch Ferris MC, die Spezializtz und Max vom Freundeskreis. Was dabei
heraus kam, nannte Afrob “Rolle mit Hip-Hop” und
eroberte die Deutsche Hip-Hop-Community so ganz nebenbei.
Noch im Jahr ’99 spielte Afrob dann fast 150 Livekonzerte auf
diversen Festivals wie dem Hip Hop-Open auf dem Stuttgarter Pragsatttel
und der Four-Music-Labeltour im Mai ’99 mit Freundeskreis,
später im Vorprogramm für die Fantastischen Vier auf ihrer
“4:99”-Tour. Über ein Jahr nach “Rolle mit
Hip-Hop” kommt sein zweites Album “Made in
Germany” heraus. Die erste gleichnamige Singleauskopplung
läuft auf den Musikkanälen hoch und runter, kann anscheinend mit dem
Erfolg von “Reimemonster” mithalten. Das neue Album
ist etwas nachdenklicher als das erste, featuret aber wieder Topacts wie
Gentleman und Wasi. Auch eine zweite Zusammenarbeit mit Ferris MC gibt
es. Durch gemeinsame Projekte wie die Brothers Keepers oder den
“Four Fists”-Track mit D-Flame und KC da Rookee
arbeitet Afrob häufig mit dem Hamburger Rap-Kumpanen Samy Deluxe
zusammen. Und weil sich beide nicht nur auf musikalischer Ebene
verstehen, sondern auch persönlich auf einer Wellenlänge sind, machen
sie gemeinsame Sache und schließen sich als ASD zusammen. Die Zusammenarbeit trägt ihre
Früchte und nach dem letzten etwas ruhigeren Werk ist “Wer
Hätte Das Gedacht?” eindeutig für die Clubs gedacht.
2005 veröffentlichte der Stuttgarter nach vier Jahren seine dritte
Soloplatte. Schon der Titel “Hammer” zeigte, wo sich
Afrob dabei seine Messlatte anlegte. Produziert wurde der Silberling
von Größen aus den USA wie Blitz,
B.R. Gunna oder Waajeed, wobei er selbst auch mit Hand anlegte. Es
folgen unzählige Features und verschiedene Rollen als Schauspieler, etwa
im Kinostreifen “Leroy” (2007). Erst 2014 erscheint
der Nachfolger “Push” (2014). Zuvor ist Afrob auf
Sidos Single “30-11-80” zu hören. 2015 folgt das
zweite Kollaboalbum “Blockbasta” mit Samy Deluxe
unter der Flagge ASD. 2016 schiebt
der VfB Stuttgart-Fan und Wahl-Hamburger dann wieder ein Soloalbum
nach: “Mutterschiff”. Im Jahr 2017 veröffentlichte
Afrob sein erstes Akustik-Livealbum, “Beats, Rhymes &
Mr. Scardanelli”. Zu diversen Songs des Albums hat Urban Tree
Media im Red Bull Music Studio in Berlin Livesession Videos und eine
Minidoku produziert. 2019 veröffentlichte Afrob sein siebtes Soloalbum
“Abschied von Gestern”. Afrob spricht darin über
seine HipHop-Karriere und die Leute von der HipHop-Community, die er
kennenlernte und die ihn inspirierten. Im Lied
“Flüchtling4Life” spricht Afrob auch über
Ausländerfeindlichkeiten und die Rassismen, die er in Deutschland
erfuhr. Am 16. Juni 2023 erschien sein achtes Soloalbum, es heißt
“König ohne Land”.