Die Musik von Ralf Schauff steht kreisend in der Luft und ist dem von ihm begründeten Genre des Static Pop zuzurechnen. In der Kölner Galerie JUBG ist er kommenden Freitag zu Gast.
Die Dissonanz, der Zwiespalt, ist das Zünglein an der Waage der Musik von Ralf Schauff. Sei es, dass die stets als Folterinstrument unterschätzte Querflöte zum Einsatz kommt oder langsame Synthesizer-Automationen die Tonalität quälend und unnötig grausam verschieben. Ohne diese Absicht, den Hörer herauszufordern, wäre die Musik schon vorher da gewesen. Es gibt allerlei Elektronik, aber auch den Eindruck von “Weltmusik”, der mit folkloristischen Instrumenten wie dem Didgeridoo oder der Blockflöte verbunden ist. Aber es ist nichts von alledem. Es erinnert uns nur an sie. Und sie erinnert uns Hörer daran, dass Musik auch produziert wird. Die Metaebene kommt ins Spiel und stellt sich dem Konsum in den Weg. Das ist viel amüsanter, überraschender und bereichernder, als die bloße Beschreibung vermuten lässt. Das muss man gehört haben. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß.
Frank Spilker (Die Sterne)
