Nach dem großen Erfolg des diesjährigen Auftaktes der „Voraushören“-Reihe der Frankfurter Bürgerstiftung steht am 14. März bereits das nächste spannende Konzept-Konzert im Kalender des Holzhausenschlösschens.
Was
bleibt nach der Erfahrung von Neuem in unserem Gedächtnis? Warum werden
manche Dinge behalten und andere nicht? Verändert sich unsere
Wahrnehmung, wenn wir dieselbe Situation ein zweites Mal erleben? Diese
Fragen möchte das 2022 in Frankfurt gegründete Fabrik Quartet –
bestehend aus Federico Ceppetelli und Adam Woodward (Violinen), Jacob
Diaz Robledillo (Viola) und Elena Cappelletti (Violoncello) – in seinem
Programm „Inflected Memories“ („Gebeugte Erinnerung“) dem Publikum
stellen.
In einer raffinierten Zusammenstellung spielt das Ensemble drei Werke,
die sich mit Erinnerungsprozessen beschäftigen: „Memory of a stone
sitting under the water on the lake“ von Bahar Royaee, „Més enllà de la
quarta dimensió“ von Jose Luis Escrivà (2023 eigens für das Fabrik
Quartet geschrieben) und Béla Bartóks Streichquartett Nr. 4. Bartók hat
in diesem Stück die Idee der symmetrischen „Bogenform“ verwirklicht: Der
Mittelsatz bildet den „Kern“, um den die anderen Sätze schichtweise
angeordnet sind. Der 4. Satz ist dabei eine freie Variation des 2.
Satzes, und die Sätze 1 und 5 haben das gleiche thematische Material.
Auf diese Weise erscheinen die letzten beiden Sätze dem Zuhörer als
transformierte Erinnerung an den ersten Teil des Werkes. Dieses Prinzip
wird vom Fabrik Quartet auf das gesamte Konzertprogramm
übertragen.
Ziel der 2023 ins Leben gerufenen „Voraushören“-Reihe ist es, junge
Kammermusikensembles zu fördern und zu fordern – indem sie sich mit
innovativen, ungewöhnlichen Programmen um ein Konzert in der Reihe
bewerben, das auf höchstem musikalischem Niveau dargeboten und für das
Publikum konzeptuell aufbereitet werden soll. Ein wichtiger Fokus liegt
dabei auf Werken zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten und
ihrer Verbindung mit dem etablierten Repertoire.