Dass die ganze Welt verrückt ist, wie das Motto der Maifestspiele anzeigt, gilt für Wiesbaden selbstverständlich nur sehr eingeschränkt. Der ehemalige Intendant Uwe Eric Laufenberg hat einige Operninszenierungen hinterlassen, die das Publikum freuen wird, das das Bekannte liebt. Das Sprech- und Musiktheater hingegen lockt mit den großen Namen der Stars aus Film und Fernsehen. Walter H. Krämer beschreibt, was zu erwarten ist.
Alle Jahre wieder – die
Maifestspiele in Wiesbaden. In diesem Jahr vom 1. – 31.
Mai – und die letzten, die der mittlerweile gekündigte
Intendant Uwe Eric Laufenberg zu verantworten hat.
Unter dem Motto „Tutto nel mondo è burla“ (Die ganze Welt ist verrückt)
aus der Oper „Falstaff“ – auch auf dem Spielplan der Maifestspiele, wird
in den Bereichen Oper, Konzert + Lesungen, Schauspiel und Tanz, sowie
Theater für Kinder und Jugendliche allerlei geboten – eigene
Produktionen des Hessischen Staatstheaters mit internationalen Stars
(auch Anna Netrebko darf in „Turandot“ ihr Gesangstalent unter Beweis
stellen – und keiner fragt mehr nach ihrer Nähe zu dem Aggressor Putin)
und Gastspielen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern..
Überhaupt liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem Bereich Oper:
Wagner, Puccini, Mozart und Verdi – die big names der Operngeschichte –
und bis auf die Oper „Lohengrin“ sind alle – „Der Ring des Nibelungen“,
„Turandot“, „Tosca“, „Otello“, „Falstaff“ und „Die Hochzeit des Figaro“ –
inszeniert vom ehemaligen Hausherrn Uwe Eric Laufenberg –
Laufenberg-Festspiele also im Mai in Wiesbaden.

Gegenüber der Oper ist das Programm für Schauspiel und Tanz reichlich ausgedünnt. Nur eine Schauspielproduktion – die allerdings mit zwei Superstars der internationalen Theaterszene, dem Amerikaner John Malkovich und der litauischen Schauspielerin Ingeborga Dapkùnaltè – wird in Wiesbaden zu sehen sein. Sie stehen mit dem selten gespielten Stück „In the Solitude of Cotton“ (In der Einsamkeit der Baumwollfelder) von Bernard-Marie Koltès auf der Bühne – in Szene gesetzt von Timofei Kuljabin: „Koltès Text ist dicht, wortreich, voller Anspielungen, poetischer Bilder und komplexer Überraschungen (…) In unserer Inszenierung geht es um sexuelle Perversion, um ein verborgenes Verlangen (…) Die beiden Schauspieler*innen tauschen während der Vorstellung die Rollen. Zusätzlich sind fünf Videokünstler involviert, die spektakuläre Effekte und Bilder erzeugen.“

Ansonsten: Philipp Hochmair mit der Band Die Elektrohand Gottes. Er performt „Jedermann reloaded“ und spielt und spricht und singt und tanzt alle Rollen in diesem alten Mysterienspiel. Sein Jedermann ist ein Rockstar, der den vielstimmigen Monolog in ein „apokalyptisches Sprechkonzert“ verwandelt; Devid Striesow und Stefan Weinzierl lesen und trommeln „Die Blechtrommel“ von Günter Grass; der Liederabend „Fremder als der Mond“ – mein persönliches Highlight – aus Berlin mit dem weiblichen Star des Abends Katharine Mehrling – ganz Berlin liegt ihr zu Füßen aufgrund ihrer schauspielerischen und sängerischen Qualitäten, die sie dort an vielen Orten (Komische Oper, Bar jeder Vernunft) unter Beweis stellt. Oliver Reese – dem Regisseur des Abends und Intendant des Berliner Ensembles – ist es gelungen, sie für diesen Liederabend an das BE zu holen und sie singt und spricht – na was wohl? – natürlich Lieder und Texte von Bertolt Brecht. Das ergibt einen wunderbar stimmigen Abend mit neuen Blicken auf das Leben und das Wirkend des Autors. Unbedingt ansehen.

Im Bereich Tanz gastiert das Nederlands Dans Theater (NDT 2) mit einem dreiteiligen Abend (27‘52“ + Codes of Conduct + Bedtime Story) und das Staatsballett Wiesbaden zeigt mit „Kafka“ eine seiner neusten Arbeiten. Das wars auch schon in diesem Jahr mit Ballett und Tanz.

Bleibt noch der Hinweis auf Theater für Kinder und Jugendliche mit u.a. den zwei Produktionen aus dem Bereich Puppentheater „Neeweißnicht und Rosenrot“ frei nach den Gebrüder Grimm aus Berlin und „Somewhere Else“ aus Ljubljana, dem Comedy Theater Köln mit der Performance „Gelato“ und der englisch-norwegischen Koproduktion „Shakespeare in a suitcase“.

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen begann am 14.
Februar
https://www.staatstheater-wiesbaden.de/internationale-maifestspiele/
Broschüre zum Herunterladen (PDF)
https://
www.staatstheater-wiesba-den.de/download/42041/
imf24_ph_a4_innenteil_0_buch_rz_240131_webversion.pdf
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Broschüre zum online Durchblättern (ISSUU)
https://issuu.com/
newplays/docs/imf24_ph_a4_innenteil_0_buch_rz_240131_issuu
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Leporello zum Herunterladen (PDF)
https://
www.staatstheater-wiesbaden.de/download/42042/
hsw_2324_lepo_mai_dina4_webdownload_rz.pdf
Leporello zum online Durchblättern (ISSUU)
https://issuu.com/newplays/
docs/hsw_2324_lepo_mai_dina4_webdownload_rz